Physiotherapie

Unverzichtbare therapeutische Leistung

Menschen mit neurologischen Erkrankungen sind in hohem Maße auf die physiotherapeutische Behandlung angewiesen, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern.

Die Ziele der physiotherapeutischen Behandlung sind:

  • Physiotherapeutische Einzel- und/oder Gruppentherapien
  • Schlaganfallkonzept, interdisziplinäre und hoch individuelle Therapie auf der Station
  • Bewegungsbad in Einzeltherapie (MacMillan, Wasser-Shiatsu / Watsu) und in Gruppentherapie
  • Gangschule mit Ganganalyse nach O.G.I.G.
  • Laufbandtherapie, ggf. mit dynamischer Teilgewichtsentlastung
  • Stehgerät/Kipptisch
  • Bewegungstrainer für Beine und Arme
  • Atemtherapie und Atemprophylaxe
  • Forcierter Gebrauch (Forced use therapy FUT, constraint-induced movement therapy CIMT) in Zusammenarbeit mit der Ergotherapie
  • Manuelle Therapie
  • Beckenbodengymnastik zur Unterstützung der Blasenfunktion
  • Gerätetraining zur Verbesserung der Ausdauerleistung (Fahrradergometrie, Nordic-Walking)
  • Gerätetraining zum Aufbau schwacher Muskelgruppen und zur Förderung der muskulären Koordination (Seilzug, Vibrationsplattform, Wii)
  • Einsatz des Therapiedreirads zur Erprobung alternativer Bewegungsformen und zum Training zum Erhalt und Steigerung der Gehfähigkeit
  • Unterstützung beim ADL-Training
  • Hilfsmittelberatung und –training

Zusätzliches Angebot:

  • Hippotherapie (während der Sommermonate). Die Hippotherapie gehört zum ergänzenden therapeutischen Angebot im Quellenhof. Diese führt mittels propriozeptiver Stimulation zur Verbesserung der Körperwahrnehmung und u. a. zur Linderung der Spastizität. Sie wird zur Verbesserung der Qualität des Gehens und Erweiterung der Gehstrecke eingesetzt, unterstützt aber auch die Mobilität und das Gleichgewicht im Sitzen
  • Angehörigenschulung in Zusammenarbeit mit den anderen therapeutischen Disziplinen bei Schlaganfallpatienten

Zielüberprüfung:

Der Grad der Zielerreichung wird durch standardisierte und quantifizierbare Messmethoden überprüft und dokumentiert (10-m-Gehtest, 2-min-Gehtest, maximale Gehstrecke, Tinetti-Test, Duncan-functional-reach-Test, Vitalkapazität u.a.).

Aktualität:

  • Die Einzel- wie auch Gruppentherapien werden auf aktuellem Niveau angeboten. Eigene Forschungsarbeiten wie auch die Beteiligung an nationalen und internationalen Kongressen und Fachgruppentreffen werden genutzt, um die Physiotherapie zeitgemäß zu praktizieren
  • Das ICF-Modell bildet die Grundlage der partizipativen Zielsetzung, bei der Problemanalyse und bei der Therapieplanung
  • Das Modell der klinischen Praxis im Bobath-Konzept (MBCP) ist wichtiger Bestandteil der Bewegungsdiagnose und Behandlungshypothese und begleitet die Therapie

Leitung Physiotherapie

Flavius-Florin Vorovenci
Staatlich geprüfter Physiotherapeut

Tel.: 07081 173-307
Flavius-Florin.Vorovenci@Sana.de​​​​​​​

Medizinische Trainingstherapie

Geräte-unterstützte Therapiemaßnahmen gewinnen in der neurologischen Rehabilitation zunehmende Bedeutung und stellen eine sinnvolle Ergänzung der klassischen Verfahren dar. Davon profitieren sowohl schwer betroffene Patienten, die z. B. mit Hilfe eines automatisierten Gangtrainers erste Schritte auf dem Laufband unternehmen können, aber auch solche, deren Ziel die Steigerung von Belastbarkeit und Ausdauerleistung ist. Hier werden vor allem sportwissenschaftliche Konzepte wie die Erfassung der Leistungsfähigkeit durch eine Ergospirometrie, aber auch spielerische Elemente wie die Verwendung von WII-Konsolen in der neurologischen Rehabilitationsbehandlung eingesetzt und wissenschaftlich evaluiert.

Durch die großzügige Unterstützung der AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Stiftung und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.  ist es möglich geworden, diese modernen Therapieverfahren auch im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof anzubieten und dadurch das therapeutische Spektrum zu erweitern. Im Einzelnen konnten dazu ein automatisierter Gangtrainer (Lokohelp Pedago®), ein Gerät zur kardiopulmonalen Leistungsmessung (Ergospirometrie), mit deren Hilfe ein individuelles, sporttherapeutisches Übungsprogramm erstellt werden kann, drei Wii-Konsolen inklusive Bildschirme sowie Zugapparate zum Training der Arm- und Rumpfmuskulatur angeschafft werden. Diese neuen Geräte wurden im Rahmen eines abgestimmten Raumnutzungskonzeptes mit den bestehenden Ergometer-Geräten in einem neu geschaffenen „MTT-Raum“ zusammengeführt. Dadurch konnte das medizinische Konzept um eine Medizinische Trainingstherapie erweitert werden; dies ermöglicht auch - nach vorheriger, individueller Einweisung durch den behandeldeden Physiotherapeuten - das selbständige Gerätetraining auch außerhalb der verordneten Therapiezeiten.